Kein Klingeln und Bimmeln mehr in Frankreichs Theatern, Opern, Konzertsälen und Kinos: Die französischen Behörden wollen die Verwendung von Handys in diesen Räumen künftig durch Störwellen unmöglich machen. Das Projekt stösst bei den Mobilfunkbetreibern auf heftige Ablehnung. Orange (France Telecom), SFR (Vivendi Universal) und Bouygues Telecom haben sich nun zu einer «Interessengemeinschaft», der «Association Française des Operateurs Mobiles» (AFOM), zusammengeschlossen, um gegen das Anti-Handy-Gesetz zu opponieren. Sie weist auf die «soziale Funktion» des Mobilfunks hin. Unter anderem wurde von der AFOM die Frage aufgeworfen, wie man ohne Handy im Brandfall die Feuerwehr zu Hilfe rufen könne. Gelassener reagieren die französischen Handy-Benützer auf das Gesetz: Gemäss einer SOFRES-Umfrage sind 84% dafür, ihr Gerät während eines Spektakels auszuschalten. 63% sprechen sich sogar für die Einführung von Störwellen in den Kulturstätten aus. Ein Gesetz, das die Verwendung von Handys an Kulturstätten technisch unmöglich macht, wurde vom Pariser Parlament bereits im vergangenen Juni genehmigt.
Freitag
15.02.2002