Immer mehr Unternehmen kaufen sich eine bereits vergebene Internet-Adresse. Insgesamt werden für Domains allein in Deutschland inzwischen jährlich 20 Millionen Euro ausgegeben, wie Tim Schumacher von der Domain-Marketingfirma Sedo sagte. Es würden zum Teil sechsstellige Summen bezahlt. «Der Wert einer Domain hängt davon ab, wie eingängig der Name ist und wie oft sie direkt aufgerufen oder in Suchmaschinen gesucht wird.»
Sedo decke etwa 70 bis 80 Prozent des vermittelten Domainhandels in Deutschland ab, ein Grossteil der Käufe laufe aber direkt zwischen Inhaber und Interessent. Gerade grosse Unternehmen würden jedoch direkte Verhandlungen vermeiden. «Wenn ein Konzern wie zum Beispiel BMW selbst eine vergebene Adresse kaufen wollte, würde der Preis sofort in astronomische Höhen schiessen», sagte Schumacher. Unternehmen sollten sich nach Ansicht Schumachers aber nicht mit der zweitbesten Adresse zufrieden geben, nur weil diese frei und damit billiger zu haben ist. «Am Ende zahlen die Firmen meist drauf, weil die Trefferzahl auf ihrer Internetseite in solchen Fällen schnell 20 bis 30 Prozent hinter den Erwartungen zurückbleibt.»
Sonntag
16.03.2003