Content:

Freitag
22.04.2022

Marketing / PR

Langsam beginnt sich nach den Corona-bedingten Absagen die Halle - und damit auch die Kasse – wieder zu füllen...              (Bild: Hallenstadion)

Langsam beginnt sich nach den Corona-bedingten Absagen die Halle - und damit auch die Kasse – wieder zu füllen... (Bild: Hallenstadion)

Auch im Jahr 2021 wurde die Geschäftstätigkeit der AG Hallenstadion durch die Corona-Pandemie sehr stark beeinträchtigt. Sowohl beim Umsatz wie auch beim Jahresergebnis liegen die Zahlen «so tief wie noch nie», wie das Hallenstadion am Donnerstag vor den Medien bekannt gab.

Entsprechend negativ wirkt sich die Corona-Krise auf den Jahresabschluss 2021 der AG Hallenstadion aus. Beim Umsatz ist für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Einbruch gegenüber der Zeit vor Corona (2019) von 80 Prozent auf 4,380 Millionen Franken (Vorjahr: 5,344 Mio.) zu verzeichnen.

Der Betriebserfolg vor Abschreibungen, Finanzerfolg und Steuern liegt bei minus 2,737 Millionen Franken (Vorjahr:  -3,014 Mio.). Die AG Hallenstadion schliesst deshalb mit einem Rekordverlust von 5,848 Millionen Franken (Vorjahr: -2,626 Mio. inkl. Teilkompensation des Ausfalls durch eine Pandemieversicherung) ab.

Von den 145 geplanten Veranstaltungstagen konnten 57 durchgeführt werden, davon sieben öffentliche Konzerte und Shows sowie 20 Eishockeyspiele mit Publikum, jedoch ebenfalls 22 «Geisterspiele» ohne Zuschauerinnen und Zuschauer.

Die von Bund und Kantonen angeordneten Massnahmen wurden im Frühling 2021 schrittweise aufgehoben, was in der Branche zu vorsichtigem Optimismus führte. «Der Blick ein Jahr zurück zeigt aber, dass man damals weit entfernt war von sicheren Voraussagen, geschweige denn einer Planungssicherheit», erklärten die Veranstalter.

«Dass wir uns trotzdem über Wasser halten konnten, verdanken wir nicht zuletzt unseren Partnern. Vor allem unterstützten die Stadt und der Kanton Zürich unsere Anträge für finanzielle Entlastungsmassnahmen» so Balz Hösly, Präsident des Verwaltungsrates der AG Hallenstadion. Die Wirkung dieser Entlastungen wird auch vor allem mittelfristig spürbar sein, da diese bis zum Jahr 2028 gewährt wurden. Im Gegenzug dürfen während der gleichen Zeitspanne keine Dividenden an die Aktionärinnen und Aktionäre ausbezahlt werden.

Die dem Hallenstadion durch Corona auferlegte «Stille» der letzten zwei Jahre sei genutzt worden, um neue Konzepte zu erarbeiten.

In diesem Rahmen sind unter anderem zwei neue, grosse Partnerschaften entstanden. Das Telekommunikationsunternehmen Sunrise UPC ist seit Januar 2022 der erste Premium Partner des Hallenstadions. «Dadurch eröffnen sich für das Hallenstadion komplett neue digitale Angebote und Zusammenarbeitsmöglichkeiten, bei denen die Emotionen, das Gesamterlebnis der Besucherinnen und Besucher und ein optimiertes Gästeerlebnis stets im Vordergrund stehen», heisst es zum Engagement.

Im Bereich B2B entstand eine zukunftsträchtige neue Kooperation Namens «ACE Zurich» (Arena, Convention, Expo) mit der Messe Zürich (MCH Group) und Zürich Tourismus.

Und nicht zuletzt galt es den «Neustart» des Hallenstadions ohne die ZSC Lions vorzubereiten. «Mit dem Auszug der ZSC Lions in ihr eigenes Stadion ab der Saison 2022/2023 geht eine Ära zu Ende, und wir sind stolz, diesen Club 72 Jahre begleitet zu haben», so der Direktor Philipp Musshafen. «Unmittelbar nach dem Saisonende werden wir bedeutende Infrastrukturprojekte angehen, um optimale Voraussetzungen für neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit sowie bis anhin nicht mögliche Eventformate zu schaffen», erklärt Musshafen weiter.

Trotz der schwierigen finanziellen Lage kann die AG Hallenstadion – vor allem auch dank den Entlastungsmassnamen der öffentlichen Hand – im Sommer 4 Millionen Franken in ihre teils denkmalsgeschützte Infrastruktur investieren. Die notwendigen Investitionen in die Zukunft wurden schon vor Corona geplant, und dafür wurden jahrelang Reserven und Rückstellungen gebildet.

Die letzten zwei Jahre haben diese «Ersparnisse» jedoch komplett aufgebraucht, und die Investitionen müssen nun mehrheitlich fremdfinanziert werden. «Wir waren uns im Verwaltungsrat rasch einig, dass das Hallenstadion als eine der führenden multifunktionalen Arenen Europas die geplanten Modernisierungsschritte trotzdem tätigen muss. Wir müssen auch in Zukunft wettbewerbs- und konkurrenzfähig sein für die bevorstehenden herausfordernden Zeiten im internationalen Arena-Markt und uns als modere und digitale Arena auf höchstem europäischen Niveau positionieren», unterstreicht Balz Hösly.

Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sei bewusst, dass sich die AG Hallenstadion «noch lange nicht in ruhigen Gewässern befindet – aber es besteht Grund zur Hoffnung».

Noch immer würden zwar Grosstourneen und Firmenanlässe storniert oder verschoben. Doch seit Beginn des Jahres standen bereits wieder internationale Künstler auf der Bühne und haben die Besuchenden sowie die Mitarbeitenden in der gut gefüllten Halle begeistert.

Der Buchungskalender für den Herbst sei im Moment prall gefüllt, und es scheine, dass mit einem erfolgreichen zweiten Eventhalbjahr gerechnet werden könne – sofern die Pandemie weiterhin in Schach gehalten kann und abklingt.