Am Sonntag feiern die neuen Ermittlerinnen Anna Pieri Zuercher als Isabelle Grandjean und Carol Schuler als Tessa Ott Premiere mit ihrem ersten Schweizer «Tatort».
Eine, die demnächst bereits in ihrer 30. Folge mitspielen kann, ist Maria Furtwängler. Und für dieses Jubiläum habe der Publikumsliebling einen besonders kreativen Wunsch, wird zurzeit in deutschen Medien gemunkelt.
Die Schauspielerin, die regelmässig über zehn Millionen vor den Bildschirm lockt, träume nämlich von einem «Tatort» als Musical.
Hinter der Idee soll Marias Freundschaft mit Udo Lindenberg stecken. Für den Rockveteran wäre der Abstecher in die sanftere Muse nicht neu. «Hinterm Horizont» ist bereits ein Musical, das anhand von Liedern des Sängers Udo Lindenberg eine Liebesgeschichte aus dem Ost-Berlin der 80er-Jahre erzählt.
Nach der Premiere 2011 im Theater am Potsdamer Platz konnte es sich mit mehr als zwei Millionen Zuschauern fünf Jahre lang auf der Bühne halten.
Lindenberg hat auch bereits einmal mit Furtwängler gesungen. Bei der «Ein Herz für Kinder»-Gala 2018 überzeugten sie als Gesangsduo.
Für einen von «Bild» angefragten Kommentar für den Musical-«Tatort» war die Schauspielerin nicht zu erreichen. Auch der NDR hält sich bedeckt. Die Pläne seien «noch nicht spruchreif», liess sich eine Sprecherin zitieren. Aber vielleicht soll es ja tatsächlich eine Überraschung zu Maria Furtwänglers nahendem 30. Tatort-Jubiläum werden.
Experimentelle Versionen vom «Tatort», der am 29. November 2020 selber sein 50-Jahr-Jubiläum feiern kann, sind nicht ganz neu. So gab es schon mal ein Spaghetti-Western ebenso wie schräges Kunstkino, Laien als Schauspieler oder das Luzerner Experiment ganz ohne Schnitte von Regisseur Dani Levy.
Viviane Andereggen als Regisseurin der ersten Zürich-Folge hat weniger auf Experimentelles denn auf alte Zeiten gesetzt. «Züri brännt» ist der Titel der Folge, die noch einmal die Lupe eines heutigen Sherlock Holmes auf die Jugendunruhen von 1980 in Zürich halten will.
Damals genehmigte der Zürcher Stadtrat 60 Millionen Franken für die Renovierung des Opernhauses, verwehrte aber einem autonomen Jugendzentrum jegliche Unterstützung. Laut den Drehbuchautoren Stefan Brunner und Lorenz Langenegger hatte das Folgen bis heute. In den Vorschauen finden sich sehr diametrale Kritiken zu ihrem Buch. Aber das gehört ja bei einem «Tatort» zum Ritual.