Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 leidet unter einem schwächeren Werbegeschäft im ersten Halbjahr. Der neue Vorstandschef Max Conze hat trotzdem ambitionierte Digitalisierungspläne.
In der Mitteilung des Medienkonzerns heisst es aber so: «Die ProSiebenSat.1 Group verzeichnet im ersten Halbjahr eine stabile operative Entwicklung.» Der Konzernumsatz ist in diesen sechs Monaten um vier Prozent auf 1,794 Milliarden Euro gesunken. Im Commerce-Geschäft beschleunige sich das Wachstum hingegen und da habe man ein organisches Umsatzplus erreicht.
Im Werbegeschäft musste ProSiebenSat.1 in den ersten sechs Monaten einen Rückgang von zwei Prozent hinnehmen. Grund dafür seien «eine temporäre Abschwächung» des Media-for-Equity und Media-for-Revenue-Geschäfts der Beteiligungstochter SevenVentures sowie der digitalen Werbeerlöse. Man rechne jedoch damit, dass das Werbegeschäft in den letzten Monaten des Jahres wieder deutlich anziehen werde, sagte Finanzvorstand Jan Kemper. Aufgrund von Buchungszusagen von Werbekunden sei man für die zweite Jahreshälfte «sehr zuversichtlich».
Der neue Konzernchef Max Conze will auf vermehrte Digitalisierung der TV-Formate setzen: «Unser Umfeld entwickelt sich immer schneller, deshalb müssen wir jetzt wichtige Veränderungen anstossen», erklärte der seit Juni amtierende Chef der deutschen Mediengruppe.
Die geplante gemeinsame Streaming-Plattform mit dem US-Medienkonzern Discovery soll in der ersten Jahreshälfte 2019 starten. Conze bekräftige den Plan, weitere Partner für das Projekt zu gewinnen und das Angebot zu einer «Plattform für alle deutschen Inhalte» auszubauen. Mit ARD, ZDF und der RTL-Gruppe führe man dazu «aktive Gespräche».
