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Dienstag
10.06.2003

Ein niederländisches Gericht hat sechs Amsterdamer wegen E-Mail-Betruges zu Haftstrafen zwischen zehn Monaten und viereinhalb Jahren verurteilt. Zwei der Täter müssen Berichten niederländischer Medien zu Folge auch je 205 702 Euro an eines ihrer Opfer zurückzahlen. Ihre Tricks waren die seit den 80er-Jahren bekannten Maschen mit angeblichen Lotterie-Gewinnen oder Bitten um Hilfe beim Transfer grösserer Geldmengen. Die Sechs, die je zu Hälfte aus Nigeria und dem Benin stammen, hatten tausende E-Mails, Faxe und Briefe in alle Welt verschickt, um leichtgläubige Opfer nach Amsterdam zu locken, von wo aus die Bande operierte.

Ein Schweizer Professor sass den Betrügern auf. Er hatte 482 000 Dollar locker gemacht, nachdem ihm 9 Millionen Dollar für seine Hilfe beim Waschen grosser Geldmengen versprochen worden waren. Unter anderem wurde ihm gesagt, das Geld würde für den Kauf von Chemikalien verwendet, die zur Reinigung der Banknoten benötigt würden. Der um viel Geld erleichterte Schweizer lockte in Zusammenarbeit mit der niederländischen Polizei fünf der sechs Verbrecher im Sommer 2002 auf einen Amsterdamer Bahnhof, wo die Handschellen klickten. Der Sechste wurde einige Monate später geschnappt. Wie viel Geld die Betrügereien eingebracht haben ist unklar, die Behörden gehen von mehreren Mio. Euro aus. Bei der Polizei haben sich bislang über 20 Opfer gemeldet.