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Wegen Beleidigung der indonesischen Präsidentin Megawati Sukarnoputri ist ein Redaktor eines Boulevardblattes zu sechs Monaten Haft verurteilt worden. Er habe die Staatschefin in Überschriften mit Kannibalen und Blutegeln verglichen und damit Hass gegen die Regierung geschürt, entschied ein Bezirksgericht in der Hauptstadt Jakarta am Montag. Supratman, der wie viele Indonesier nur einen Namensteil führt, nannte das Urteil ungerecht und kündigte Berufung an. Erst im September war ein anderer Redaktor der Zeitung «Rakyat Merdeka» (Freiheit des Volkes) wegen Beleidigung des Parlamentssprechers zu fünf Monaten Haft verurteilt worden. Die Medien in Indonesien hatten sich nach dem Sturz von Präsident Suharto 1998 mit zu den freiesten in Asien entwickelt. Doch seit dem vergangenem Jahr hat die Regierung ihr Vorgehen vor allem gegenüber Medien, die kritisch über die politische Führung berichten, verschärft.