Am Montagabend rief gegen 21.30 Uhr die lose Aktivistengruppe «Anonymous» unter anderem auf Twitter dazu auf, eine sogenannte DDoS Attacke gegen die Webseite der Postfinance auszuführen. Es handelt sich dabei um die mutwillige Herbeiführung einer Server-Überlastung durch eine grosse Anzahl gleichzeitiger Zugriffe auf eine Website. Die Aktion wurde offen als Racheakt auf die Sperrung eines Postfinance-Kontos des mittlerweile verhafteten Wikileaks-Chefs Julian Assange deklariert.
In der Tat ist die Internetseite der Postfinance seit Montagabend nur noch in Ausnahmefällen erreichbar, die Kunden erhalten eine Fehlermeldung oder gelangen zur sogenannten «Sorry-Seite». Postfinance-Sprecher Alex Josty betonte am Dienstag allerdings gegenüber verschiedenen Medien, dass die Kundendaten nicht in Gefahr seien, da der Internetauftritt nicht gehackt worden sei, sondern nur unter den zahlreichen Anfragen leide.
Die mit den Wikileaks-Verantwortlichen verbündete Piratenpartei Schweiz distanzierte sich in der Nacht auf Dienstag in einer Medienmitteilung «ausdrücklich von solchen widerrechtlichen Aktionen». «Wir verfolgen unsere Anliegen stets auf politischem Weg, nicht durch illegale Aktivitäten, und verurteilen solche destruktiven und kontraproduktiven Methoden aufs Schärfste», teilte die Partei mit.




