Nach dem Bekanntwerden des Hackerangriffs auf das deutsche Regierungsnetz sucht das Bundesinnenministerium nach der möglichen undichten Stelle in den eigenen Reihen. Wie die «Süddeutsche Zeitung» (SZ) berichtet, war der Angriff Teil einer international angelegten Aktion.
Als Eingangstor für ihren Hack wählte die versierte Hackergruppe Snake die Bundesakademie für öffentliche Verwaltung, eine Einrichtung der Hochschule des Bundes. Der Gruppe wird unter anderem vom Bundesamt für Verfassungsschutz eine Verbindung zur russischen Regierung nachgesagt.
Einem Sprecher des Innenressorts zufolge wird derzeit intern geprüft, welche Massnahmen ergriffen werden könnten, um herauszufinden, wo die Stelle in der Bundesregierung oder bei den Behörden liege, über die diese Information nach aussen gedrungen sei. Dabei werde auch eine Strafanzeige geprüft, berichtet der Bundesregierung aus Berlin.
Nach Informationen des «Spiegels» hat der Generalbundesanwalt Vorermittlungen wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit aufgenommen, ein Sprecher der obersten Anklagebehörde in Karlsruhe hat dies mittlerweile bestätigt. Vor einem förmlichen Ermittlungsverfahren brauche die Behörde aber noch mehr Informationen.
Weil der Angriff sich zudem über viele Monate hingezogen hat, denkt die Bundesregierung nun auch über eine Verlängerung der Speicherfristen innerhalb des angegriffenen Informationsverbundes Berlin Bonn (IVBB) nach. Mit Rücksicht auf Datenschutzanforderungen ist die Speicherfrist für sogenannte Logfiles auf maximal drei Monate begrenzt.