Zum Auftakt des viertägigen Chaos Communication Congress (CCC) warnte der US-Hacker und Wikileaks-Unterstützer Jacob Appelbaum in Hamburg vor Plänen von Geheimdiensten für den Aufbau umfassender Überwachungssysteme. Als Beispiel nannte er den Bau eines grossen Rechenzentrums des US-Geheimdienstes NSA im Bundesstaat Utah.
Der US-Hacker wandte sich gegen die Haltung, dass nur diejenigen von Überwachungsmassnahmen betroffen seien, die es auch verdient hätten. «Absicht des NSA-Rechenzentrums ist es, uns alle auszuspähen, das ist die Realität», meint der 29 Jahre alte Aktivist der Hackergruppe Cult of the Dead Cow. Dieser «Angriff auf die menschliche Würde» werde dazu führen, dass Demokratie weltweit in Gefahr gerate.
Auf dem Hamburger Hacker-Kongress geht es nicht nur um Computertechnik, Sicherheit und Datenschutz. Anhand aktueller Schlagwörter wie Rettungsschirm und Nacktscanner zeigte beispielsweise der Psychologe und Journalist Kai Biermann, wie Medien und Politiker die Wahrnehmung von Wirklichkeit beeinflussen.
Die Themen der mehr als 90 Vorträge reichen von Computersicherheit und Urheberrecht über die Notwendigkeit einer Netzphilosophie bis zu den Möglichkeiten, Zensurmassnahmen im Internet zu umgehen.