Content:

Dienstag
10.05.2022

TV / Radio

Die Titel der angekündigten TV-Programme sind im Programmführer manipulativ verändert worden...

Die Titel der angekündigten TV-Programme sind im Programmführer manipulativ verändert worden...

Zum alljährlichen «Tag des Sieges» über Nazideutschland begeht Russland heute Montag seinen wichtigsten Nationalfeiertag. In mehr als 30 Städten finden Militärparaden statt. Die grösste in Moskau, umrahmt mit einer Rede von Wladimir Putin.

Millionen Russen verfolgen die Parade und die Rede zu Hause an ihren Fernsehgeräten. Wie verschiedene Kurznachrichtendienste berichten, sollen diese Übertragungen aber von Hackern sabotiert werden. Laut den Medienberichten verbreiten die Hacker über die Programminformationen von russischen TV-Sendern Antikriegsbotschaften.

Das berichtet unter anderen die ukrainische Zeitung «Rakurs». Diese beruft sich auf Informationen der russischen Oppositionspolitikerin und Moderatorin Xenija Sobtschak.

Ausserdem sollen Hacker am Montagmorgen den russischen Videodienst Rutube angegriffen haben, der zum russischen Telekommunikationskonzern Rostelecom gehört.

Auf russischsprachigen Twitter-Accounts werden Bilder geteilt, auf denen TV-Sender mit infiltrierten Botschaften zu sehen sind. «Das Blut Tausender Ukrainer und Hunderter ihrer getöteten Kinder klebt an Ihren Händen. Fernsehen und Behörden lügen. NEIN zum Krieg!» Diese Botschaft soll unter anderem Kunden von Rostelecom angezeigt werden.

Auch auf Telegram finden sich Videos mit ähnlichen Botschaften.

Auf Twitter präsentiert der für die britische BBC tätige Journalist Igor Sushko das Video eines russischen Programmführers auf seinem Fernseher. Dort sollen die Titel der angekündigten Sendungen manipulativ verändert worden sein – Friedensbotschaften statt Propagandasendungen, die eigentlich im Programmführer angezeigt werden sollten.

Hinter den Attacken werden Anonymous-Aktivisten vermutet. Das Hackerkollektiv hat schon früher erfolgreiche Angriffe auf russische TV-Sender durchgeführt.