Content:

Montag
05.02.2001

Hacker haben vertrauliche Daten von Teilnehmern des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos geknackt. WEF-Kommunikationschef Charles McLean bestätigte einen Bericht in der «SonntagsZeitung». Die auf 80 000 DIN-A4-Seiten vorliegenden Daten wurden auf einer CD gespeichert und der Zeitung anonym zugespielt. Es handelt sich um Informationen wie Kreditkartennummern, Passwörter sowie private Telefon- und Handy-Nummern u.a. von Thabo Mbeki, südafrikanischer Präsident, des Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat, Josef Ackermann, Deutsche Bank, oder von Madeleine Albright, ehemalige US-Aussenministerin. Man bemühe sich, die Urheber des Datenklaus ausfindig zu machen, sagte McLean am Montag. Gelinge dies, werde man rechtliche Schritte gegen die Hacker einleiten. Die Bundesanwaltschaft wird gegen die Informatik-Piraten nicht
aktiv. Ermittlungen gegen das Eindringen in ein Datensystem fallen nicht in die Kompetenz des Bundes, sondern in jene der Kantone. Datendiebstahl ist ein Antragsdelikt: Ermittelt wird erst, wenn das WEF als Besitzer der Daten Klage einreicht.