Mit dem vermuteten russischen Hackerangriff auf das deutsche Auswärtige Amt in Berlin wollte man Informationen zu den EU-Verhandlungen mit Grossbritannien und den Brexit entwenden. Unter den mindestens sechs geklauten Dateien soll auch das Brexit-Dossier gewesen sein, berichtet Spiegel Online dieses Wochenende.
Auch Aufzeichnungen über EU-Gespräche zur Ukraine und zu Weissrussland waren unter den gestohlenen Dokumenten. Der Abfluss dieser Dateien soll aber kontrolliert geschehen sein, die deutschen Sicherheitsbehörden hatten zu diesem Zeitpunkt den Angriff bereits entdeckt.
Die Behörden machen die Hackergruppe Turla und ihre Kampagne Snake für den Angriff auf das interne Netz der Verfassungsorgane und oberen Bundesbehörden, den Informationsverbund Berlin-Bonn (IVBB), verantwortlich. Sie sehen eine klare Verbindung der Gruppe mit dem russischen Geheimdienst FSB. Auf den Hack wurden sie erst durch den Hinweis eines befreundeten Geheimdienstes im Dezember vergangenen Jahres aufmerksam.
Russische IT-Sicherheitsexperten verbreiteten Meldungen, dass russischsprachige Hackergruppen sich einen regelrechten Wettbewerb um ihre Opfer liefern. Das treffe insbesondere auf die Gruppierungen Turla und APT 28 (auch bekannt unter dem Namen Fancy Bear) zu. Die Sicherheitsleute konnten Hackerangriffe mitverfolgen und nachweisen.