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Montag
25.11.2013

IT / Telekom / Druck

Ein Hacker soll sich Zugang zu den E-Mail-Konten von sechs EU-Abgeordneten, vier Assistenten, zwei Fraktionsmitarbeitern und zwei Parlamentsmitarbeitern der IT-Abteilung verschafft haben. Dies berichteten französische Medien letzte Woche. Der Hacker habe dabei auf die Daten von 40 000 E-Mails zugegriffen.

Das Ausmass des Angriffs wurde bekannt, weil dem österreichischen EU-Abgeordneten Martin Ehrenhauser auf einem USB-Stick eine 3386-seitige Liste zugespielt wurde. Darin seien Betreffzeile, Datum, Absender, Empfänger sowie die Beschriftung der Anhänge ausgewiesen worden, heisst es auf Ehrenhausers Webseite.

Auf der Liste würden sich E-Mails des EU-Parlaments, des deutschen Bundestages, der EU-Kommission, von Parteien und Lobbyverbänden, von deutschen und österreichischen EU-Abgeordneten, von mindestens einem EU-Kommissar und der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton befinden. Die E-Mails auf der Liste stammten grossteils aus diesem Jahr.

Ehrenhauser geht anhand erster Sichtungen der Daten davon aus, dass bei einer Veröffentlichung der Mails ein Lobbyskandal ausbrechen könnte. In den Anhängen würden sich unter anderem vertrauliche Diskussionspapiere von Lobbyorganisationen, Protokolle über die Kandidatenauswahl für politische Ämter und Aufforderungen von Lobbyisten zum Abstimmungsverhalten befinden.