Betrug im Internet wird meist nicht von externen Hackern verübt, sondern von Insidern, die sich mit den Computersystemen der betroffenen Unternehmen auskennen, ergab eine Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG. Die Untersuchung stützt sich auf Antworten von über 1 250 Führungskräften grosser Unternehmen aus 12 Ländern. Entgegen der allgemein vertretenen Meinung (79%), die E-Commerce-Systeme würden über das Internet oder sonstige externe Zugangsmöglichkeiten gestört, hat die Studie gezeigt, dass drei Mal mehr Sicherheitsverletzungen von Personen begangen werden, die die Systeme sehr genau kennen, die sie angreifen. Unzufriedene oder ehemalige Mitarbeiter und Anbieter externer Dienste würden entweder selber einbrechen oder jemandem ihr Wissen weitergeben, der dann für sie eindringe, schreibt die KPMG in der am Donnerstag veröffentlichten Studie. Die meisten Netz-Einbrüche gab es mit 23% in Indien gefolgt von Deutschland und Grossbritannien mit je 14%. Die KPMG glaubt jedoch, dass die Zahlen nicht wirklich repräsentativ seien, da die Unternehmen aus Angst, den guten Ruf zu schädigen, ungenaue Angaben machten. Zudem würden viele Angriffe nicht entdeckt. Weniger als 35% der Firmenverantwortlichen gaben an, dass an ihren E-Commerce-Systemen Sicherheitschecks durchgeführt würden. Hintergrundprüfungen von Firmen, mit denen zusammengearbeitet werden soll, führen lediglich 56% der befragten Unternehmen durch. An der Spitze liegt darin Belgien mit 86%, während es in der Schweiz 45% sind.
Donnerstag
29.03.2001