Die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» steckt in Finanznöten. Seit der Gründung 1998 schreibt die Referenzzeitung der Romandie rote Zahlen. Eine Rekapitalisierungsvorlage soll am Freitag im Verwaltungsrat und an der Generalversammlung diskutiert werden. «Wir werden eine Rekapitalisierung diskutieren», sagte der Verwaltungsratsprädient Stéphane Garelli auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Welches Resultat die Diskussionen zwischen den Aktionären bringen werden, ist unklar. Bislang hat laut Garelli noch kein Aktionär offiziell Stellung zu diesem Projekt bezogen. Seit mehreren Wochen wird in den Medien über die Zukunft von «Le Temps» und mögliche Sparmassnahmen spekuliert. «Wenn an den beiden Sitzungen vom Freitag Entscheide getroffen werden, wollen wir sie zuerst dem Personal bekannt geben», ergänzte Garelli. Erst danach würden sie veröffentlicht.
Mit 47% hält die Gesellschaft «Nouveau Quotidien» das grösste Aktienpaket an «Le Temps». Die Firma gehört zu 80% der Edipresse-Gruppe der Familie Lamunière und zu 20% dem Medienkonzern Ringier aus Zofingen. Die beiden Genfer Privatbankiers Bénédict Hentsch und Claude Demole teilen sich laut sda eine Aktienpaket von 27%. Seit 2002 gehört ein 20-%-Anteil der französische Pressegruppe «Le Monde». Die restlichen 6% sind in den Händen der Angestellten.
Donnerstag
19.06.2003