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Montag
08.10.2012

Sichtlich unsicher betrat Markus Lanz am Samstag die «Wetten, dass..?»-Bühne. Einen fulminanten Start in die Show lieferten die Zuschauer, die nicht mit dem Klatschen aufhören wollten, Lanz dagegen liess den Anschein erwecken, als stehe er nur widerwillig auf der Bühne, und entschuldigte sich erst einmal dafür, dass er jetzt die Sendung moderiert. «Thomas Gottschalk hätte die Sendung bis ins Rentenalter weitermachen können», meinte der Moderator.

Soviel Bescheidenheit hätte er gar nicht an den Tag legen müssen. Mit 13,62 Millionen Zuschauern schnitt die Wett- und Talksendung so gut ab wie seit dem Jahr 2005 nicht mehr, ausgenommen die Abschiedssendung von Thomas Gottschalk. Damit erreichte er auch die Zielvorgabe von 8 Millionen Zuschauern locker.

Das Showtalent Gottschalks konnte Markus Lanz aber nicht ganz vergessen machen. Der Moderator, der bisher vor allem dafür bekannt war, die Formate von Johannes B. Kerner wie die Talksendung «Johannes B. Kerner» und die Kochsendung «Kerner kocht» (bzw. «Markus Lanz» und «Lanz kocht») zu übernehmen, ist damit definitiv aus dem Schatten von Kerner hervorgetreten und hat die neue Herausforderung gut gepackt. Mal von den zittrigen Händen und den vergessenen Wetteinsätzen abgesehen.

Der Mediendienst dwdl.de attestierte Lanz, dass seine Show «aus dem sonstigen Unterhaltungsbrei der Öffentlich-Rechtlichen dankenswerterweise deutlich hervorstach - was freilich nicht nur auf die vermeintliche Stärke von Lanz zurückzuführen ist, sondern auch auf die Spiessigkeit der übrigen Show-Formate von ARD und ZDF». Ähnlich klingt es auch bei spiegel.de. «Höhepunkte suchte man in seiner Moderation vergeblich», heisst es da. Aber immerhin: die Tiefpunkte blieben aus.