Vor 100 Jahren, im Wintersemester 1903, bot die Universität Bern erstmals Publizistikwissenschaft an. Dozent war der «Bund»-Chefredaktor und spätere Nationalrat Michael Bühler. Er las über die «Entwicklung des Zeitungswesens» und bot praktische Übungen an zum «Redaktions- und Nachrichtendienst der Zeitung». Das Fach Kommunikations- und Medienwissenschaft ist in der Schweiz älter als in Deutschland und Frankreich und fast gleich alt wie in den USA, wie die Uni Bern am Montag mitteilte. Im Auftrag der Universität Bern wurde die Berner Medienwissenschaft einer Evaluation unterzogen und erhielt gute Noten. Im Juni waren auswärtige Experten wie die Professoren Walter Hömberg (Eichstätt), Horst Pöttker (Dortmund) und Gabriele Siegert (Zürich) zu Besuch, die die Fächer auf Herz und Nieren überprüften. Sie stellten einerseits Defizite des massiv überlasteten Faches fest, kamen aber anderseits zum Schluss, dass das Fach einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Attraktivität der Universität Bern leiste. Insgesamt erhielt das Fach gute Noten. Die Experten empfahlen einen Ausbau, über den jetzt die Universitätsgremien beraten und entscheiden. Die Würfel fallen vor Weihnachten.
Montag
22.09.2003