Content:

Donnerstag
05.12.2013

TV / Radio

Trotz neuen digitalen Herausforderungen wird das Privatradio seinen Platz in der Schweizer Medienlandschaft behaupten. Allerdings müssen die Sender noch stärker auf das Regionale setzen und in redaktionelle Qualität investieren. Die Gebühren sollten stärker nach Leistung und weniger nach strukturellen Kriterien vergeben werden. Dies ist das Ergebnis einer neuen Befragungsrunde der Publicom.

Seit den Anfängen des Lokalradios hat sich die Medienlandschaft in der Schweiz radikal verändert, und angesichts personalisierbarer Streamingdienste und anderer digitaler Angebote steht das Radio vor weiteren Herausforderungen. Das Radio wird indessen seinen Platz in der Medienlandschaft in den nächsten Jahren behaupten. Dies vor allem wegen seiner Vielfältigkeit und seinen Funktionen als ideales Begleitmedium. So sieht es zumindest die überwiegende Mehrheit des DELPHInarium-Panels.

Allerdings mischen sich auch ein paar warnende Worte in die positive Grundstimmung. Sorge bereitet etwa das sinkende Interesse für das Medium bei jungen Menschen oder die generelle Fragmentierung von Medienangebot und -nutzung.

Positiv beurteilt das DELPHInarium die Rolle der Privatradios in der Schweizer Medienlandschaft: Fast drei Viertel der Befragten sind der Ansicht, dass diese zur Identität und Eigenständigkeit der Regionen beitragen. Die grössten Chancen, um sich für eine erfolgreiche Zukunft zu rüsten, sehen die Experten in der weiteren Fokussierung auf das Regionale und in der Verbesserung der redaktionellen Qualität.

Das seinerzeit stark umstrittene Gebührensplitting stösst im Panel auf überwiegende Zustimmung, doch sollten die Gebührenanteile nach Leistungskriterien vergeben werden anstatt nach regionalen Strukturmerkmalen. Im Übrigen erachtet man die 19 Millionen Franken Gebührengelder, die derzeit den Privatradios zukommen, als ausreichend. Nur vereinzelt wird eine Erhöhung gefordert.

Unter dem Begriff DELPHInarium publiziert die Medienforschungsfirma Publicom zweimal jährlich Ergebnisse einer Expertenbefragung. Am Panel sind vierzig Fachleute von Medienunternehmen sowie Vertreter aus Werbung, Medienjournalismus, Kommunikationswissenschaft und Corporate Communications beteiligt.