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Mittwoch
02.08.2023

Digital

Beim Eintauchen in heisses Wasser löst sich die Leiterplatte auf. Die darauf verlöteten elektronischen Bauteile könnten wiederverwertet werden…        (Bild: Infineon)

Beim Eintauchen in heisses Wasser löst sich die Leiterplatte auf. Die darauf verlöteten elektronischen Bauteile könnten wiederverwertet werden… (Bild: Infineon)

Es muss nicht immer Hafermilch sein. Nach dem Pflanzendrink mit der zeitgemässen Umweltbilanz kommen jetzt auch die nachhaltigen Halbleiter für die Computerindustrie und die Unterhaltungselektronik.

Ausgetüfftelt wurde die revolutionäre Entwicklung vom deutschen Halbleiterhersteller Infineon. Seine biologisch abbaubare Leiterplatte funktioniert auf der Basis von Naturfasern. Das «Soluboard» genannte Produkt soll die Elektronikindustrie dabei unterstützen, «ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren», wie es heisst.

Die biologisch abbaubaren Naturfasern für das Leiterplattensubstrat weisen einen deutlich geringeren Kohlenstoff-Fussabdruck auf als herkömmliche Glasfasern. Die organische Struktur ist von einem ungiftigen, halogenfreien Polymer umschlossen, das sich beim Eintauchen in heisses Wasser auflöst und nur kompostierbares organisches Material zurücklässt.

Auf diese Weise werde nicht nur Leiterplattenabfall vermieden, sondern auch die auf der Leiterplatte verlöteten elektronischen Bauteile könnten wiederverwertet werden, teilte Infineon mit.

Der Hersteller hat eigenen Angaben zufolge bereits drei verschiedene Demo-Boards hergestellt und plant, das Angebot in den nächsten Jahren zu erweitern.

Infineon bezeichnet seine Erfindung als «Meilenstein auf dem Weg in eine grünere Zukunft». Eingesetzt werden soll das recycelbare und biologisch abbaubare Leiterplattenmaterial in der Unterhaltungselektronik ebenso wie in der Industrie.