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Montag
14.07.2003

Europas grösster Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr («Stern», «Brigitte», «Gala») erwartet bei der Zeitschriftenwerbung allmählich einen Aufwärtstrend. «Erstmals seit drei Jahren bin ich vorsichtig optimistisch, dass die Talsohle durchschritten ist und sich ein Bodensatz gebildet hat», sagte Michael Walter, Leiter des G+J-Fachbereichs Anzeigen, am Montag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die rückläufige Entwicklung habe sich seit dem 1. Quartal deutlich verlangsamt. Mit Wachstum für die gesamte Gattung rechnet Walter erstmals wieder im kommenden Jahr.

Die Bruttowerbeeinnahmen der Publikumszeitschriften waren im 1. Halbjahr laut Nielsen um 7,0% rückläufig, bei den Fachzeitschriften betrug das Minus 4,0%. Für Gruner + Jahr fiel der Rückgang mit 7,9% etwas stärker als im Branchendurchschnitt aus. Vor allem den Wirtschaftstiteln des Verlags («Capital», «Impulse», «Börse online») fehlen Anzeigenbuchungen. Dafür lässt die Kosmetik- und auch die Möbel- und Einrichtungsbranche wieder mehr Geld in Werbung fliessen, was sich generell bei Frauenzeitschriften und Wohntiteln auch im G+J-Verlag niederschlägt. Ungeachtet der Werbeflaute hat G+J seine führende Position im deutschen Anzeigenmarkt im Berichtszeitraum behauptet. Mit 16,2% (zuvor 16,3) habe G+J seinen Vorsprung vor dem Verlagshaus Burda (13,9%) deutlich gehalten, berichtete Walter. Vergleiche auch: Werbeerlös Deutschland: Gesamtmarkt bleibt stabil