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Freitag
11.10.2002

Die Schweizer Autoren und Autorinnen wollen sich am Samstag zu einem neuen Berufsverband zusammenschliessen. Der Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverband SSV und die Gruppe Olten GO lösen sich auf zugunsten des Vereins Autorinnen/Autoren der Schweiz AdS. Massgebend für den Entscheid sei die Erkenntnis, dass die Führung zweier getrennter Verbände inhaltlich heute nicht mehr begründet ist, heisst es in der Grundsatzerklärung. Nachdem sich die 1970 vom SSV abgespaltene «linke» GO und der «konservative» SSV in ihren politischen Zielsetzungen nicht mehr unterscheiden, verstünden gerade junge Mitglieder die Zweiteilung nicht mehr. Die Doppelspurigkeit habe die Verbände ausserdem immer wieder in ihrer Hauptaufgabe behindert, die Interessen ihrer Mitglieder best möglich wahrzunehmen, wird erklärt.

Ab etwa 16 Uhr dürfte die Schweiz den neuen Einheitsverband für Autoren haben. Für die etwa 650 SSV- und die rund 350 GO-Mitglieder erfolgt der Beitritt durch reine Willensbekundung, Nichtanwesende werden das in den kommenden Wochen tun können. Würden alle in den neuen Einheitsverband eintreten, hätte dieser über 1000 Mitglieder. SSV-Geschäftsführer Peter A. Schmid rechnet allerdings nur etwa mit 80 Prozent Beitritten. Ältere Mitglieder, die seit längerem nicht mehr publizierten, würden sich wohl den Beitritt sparen. Einige wenige - wie etwa Peter Bichsel - würden aus Treue zur GO fernbleiben. Dafür würden Autoren, die sich bisher nicht zwischen den Verbänden entscheiden konnten, nun eher kommen. – Was früher war: Schriftstellerverband löst sich auf und Gruppe Olten löst sich auf