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Dienstag
23.02.2010

Der Gründer der italienischen Fastweb, Silvio Scaglia (52), wird per internationalem Haftbefehl gesucht. Ebenfalls ein Haftbefehl wurde gegen das ehemalige Verwaltungsratsmitglied Mario Rossetti erlassen. Und auch der CEO der Swisscom-Tochter, Stefano Parisi, sowie weitere Kader von Fastweb sind auf den Radar italienischer Behörden wegen angeblicher Geldwäscherei geraten.

Nach italienischen Medienberichten haben die Fahnder am Dienstag in diesem Zusammenhang in Italien, Luxemburg, Grossbritannien und in den USA Personen verhaftet. Silvio Scaglia und über ein Dutzend anderen Personen wird vorgeworfen, grosse Geldsummen, die aus Steuerbetrug stammen, gewaschen zu haben. Erste Untersuchungen leitete ein römisches Gericht 2007 ein, damals ging es unter anderem um fingierte Rechnungen zur Erschleichung von Steuerkrediten.

Nun werden die Verdächtigen beschuldigt, zwischen 2003 und 2006 mit fiktiven Käufen und Verkäufen von internationalen Dienstleistungen im Telekombereich Hunderte von Millionen Euro in Rechnung gestellt zu haben, um keine Steuern zahlen zu müssen.

Der Fastweb-Gründer hatte 2007 seine Firma für sagenhafte 6 Milliarden Franken an die halbstaatliche Swisscom verkauft. Für ein Unternehmen, das zu diesem Zeitpunkt noch nie Gewinn geschrieben hatte.