Mehr als 20 Jahre war Ueli Haldimann (57) beim Schweizer Fernsehen, zuletzt während 15 Monaten als Direktor. Laut Informationen der Zeitung «Der Sonntag» hat seine Abgangsentschädigung rund 330 000 Franken betragen. Haldimann gehört zu den Verlierern der Konvergenz. Aber ein «Opfer» ist er nicht. Denn der Verwaltungsrat der SRG hat für das Kaderpersonal, das seinen Job wegen der Konvergenz verloren hat, einen grosszügigen Sozialplan verabschiedet.
Wenn bei einem Kadermitarbeiter eine Weiterbeschäftigung als nicht «opportun, zumutbar oder möglich» eingestuft wurde, kam es zu einer sofortigen Freistellung mit Lohnfortzahlung während sechs Monaten. Wer genügend Dienstjahre vorweisen konnte, durfte mit einer Abfindungssumme in der Höhe von «maximal einem Jahreslohn» rechnen, wie Daniel Steiner, Mediensprecher der SRG-Generaldirektion, entsprechende Recherchen des «Sonntags» bestätigte. Bei Ueli Haldimann dürften es deshalb rund 330 000 Franken sein.
Daniel Steiner sagt: «Wie kommentieren keine Einzelfälle.» Um dann noch anzufügen, dass es sich beim Fall Haldimann nicht um eine Entlassung handle. Sondern um eine «Trennung im gegenseitigen Einvernehmen»: «Haldimann hat darauf verzichtet, die ihm angebotene Stelle anzunehmen.»
Genauere Zahlen waren auch darum nicht in Erfahrung zu bringen, weil die SRG und die Nutzniesser des Sozialplans über die Abgangsmodalitäten eine Schweigeverpflichtung eingegangen sind. Wie viele Personen insgesamt von der grosszügigen Abfindungsregelung profitieren, wollte Steiner nicht verraten, wie «Der Sonntag» abschliessend schreibt.




