In Italien hat die Polizei laut eigenen Angaben das «landesweit grösste Netzwerk für Online-Fernsehpiraterie» zerschlagen.
Das illegale Streaming wurde über Telegram und andere soziale Medien angeboten. Dadurch sollen 70 Prozent der illegalen Streaming-Dienste in Italien abgedeckt worden sein. Die mehr als 900’000 Nutzer zahlten jeweils zehn Euro pro Monat für den Zugang zu Filmen, Fussballspielen und anderen Inhalten von verschiedenen Plattformen.
Die Hintermänner des Betrugs erzielten damit monatliche Gewinne von rund zehn Millionen Euro. Der Schaden für die audiovisuelle Industrie könnte sich jedoch auf mehr als 30 Millionen Euro pro Monat belaufen, wie italienische Medien ausrechnen. Die Hintermänner waren in mehreren italienischen Städten sowie in England, Deutschland und Tunesien ansässig, wie die Polizeit am Samstag erklärt hat.
Gegen rund 70 Personen wurden im Rahmen dieser «Operation Gotha» Ermittlungen wegen verschiedener Delikte eingeleitet, darunter Mitgliedschaft in einer internationalen kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, betrügerische Übertragung von Vermögenswerten sowie Fälschung von Ausweisen.
Die Ermittlungen wurden von Staatsanwälten in Catania auf Sizilien geleitet, die in mehr als 20 Städten, vor allem in Süditalien, aber auch in Rom und anderen Orten in Mittel- und Norditalien Durchsuchungen und Beschlagnahmungen von Vermögenswerten anordneten.
Luigi De Siervo, der Chef der höchsten italienischen Fussballliga, bedankte sich in einer Erklärung «von ganzem Herzen für die aussergewöhnliche Arbeit, die in diesem unerbittlichen Kampf gegen illegales Streaming geleistet wurde». Auch der CEO des Bezahlsenders Sky Italia, Andrea Duilio, gratulierte den Justizbehörden.