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Freitag
13.10.2017

Vermarktung

200 000 Titel auf 4000 Quadratmetern

200 000 Titel auf 4000 Quadratmetern

Eine der grössten Buchhandlungen der Welt steht ausgerechnet in Pakistan. Die Saeed Book Bank ist eine Institution - und das in einer politisch schwierigen Lage, wie man sie sich hierzulande kaum vorstellen kann, wie Spiegel Online berichtet.

Natürlich reist Ahmad Saeed diese Woche wieder nach Deutschland. Er ist jedes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse, jedesmal schaut er bei Verlagen aus den USA, England und Indien vorbei, begutachtet Bücher - und bestellt Ware im Wert von vielen Tausend Dollar.

Er besucht auch Messen in London, Delhi und Singapur. «Nur in die USA darf ich nicht reisen, ich bekomme kein Visum», sagt er. «Obwohl wir dort Bücher im Wert von einer halben Million Dollar im Jahr kaufen.»

Auf drei Stockwerken, etwa 4000 Quadratmetern, bieten er und seine insgesamt 90 Mitarbeiter Bücher an und zwar über 200 000 Titel. Bis an die Decke stapeln sich die Bände, dazwischen laufen die Verkäufer herum, ausschliesslich Männer in schwarzen Hosen und blauen Hemden. Die meisten von ihnen können selbst kaum lesen, aber sie wissen genau, wo was steht.

Auf die Frage nach der Zensur in Pakistan angesprochen, meint Ahmad Saeed lächelnd: «Die pakistanische Regierung verbietet den Import von antiislamischer, antipakistanischer, obszöner und subversiver Literatur, so steht es im Gesetz. Ansonsten können wir alles bestellen und verkaufen.»

Sein Vater Saeed Jan Qureshi hatte wenig Schulbildung und gründete 1952 die Buchhandlung. Ein Grossgrundbesitzer half im beim Aufbau der Bücherwelt.