Die Corona-Krise greift nach dem «Stern». Das Wochenmagazin von Gruner + Jahr hat für die Redaktion im Juni Kurzarbeit angemeldet.
Sämtliche Redaktionsmitglieder treten 25 Prozent kürzer. Die Bertelsmann-Verlagstochter will nun monatlich entscheiden, ob sie die «Stern»-Redaktion weiter kurzarbeiten lässt.
Auf der Webseite des Verlags hiess es am 11. Juni zwar noch: «Wir können uns bei G+J über sehr gute Zahlen freuen. Der 'Stern' verkaufte während der Corona-Zeit zum Beispiel sieben Ausgaben über Vorjahr und zwei genau auf Vorjahr.» Und zu den Abo-Zahlen konnte Christina Dohmann, Chief Distribution bei G+J sich freuen: «In der Hochphase des Shutdowns im April wurden über alle Titel hinweg 66 Prozent mehr Abos generiert als im Vorjahresmonat.»
Diese Erfolgsmeldung kontrastiert mit dem Desaster bei den Werbeeinnahmen. Die Vermarktungserlöse sind unter massivem Druck, da sich viele Unternehmen weiterhin bei den Werbeausgaben deutlich zurückhalten.
Aus diesem Grund ist die Kurzarbeit beim deutschen Verlag in Hamburg für die Kommunikation und das Marketing bereits im April angemeldet worden. Damit die Mitarbeitenden keine finanziellen Einbussen erleiden, stockte CEO Julia Jäkel die Gehälter der betroffenen Arbeitnehmer in den ersten beiden Monaten auf 100 Prozent auf.
Julia Jäkel sendet zudem eine klare Botschaft an die Belegschaft: «Auf Kündigungen werden wir in dieser Krise vollständig verzichten.» Wie lange das noch gilt, steht nicht im «Stern», sondern in den Sternen geschrieben.