Seit dem frühen Montagmorgen befinden sich Griechenlands Journalisten im Streik. Er soll 24 Stunden dauern. Dazu aufgerufen hatte der nationale Journalistenverband. Während des Ausstandes strahlen Radio und Fernsehen keine Nachrichten- und Informationssendungen aus. Zeitungen erscheinen erst am Dienstag wieder. Andere Quellen berichten, dass der Streik sogar bereits am Donnerstag begonnen hat.
Ursache der Arbeitsniederlegung sind verspätete Lohnzahlungen und die Entlassung dutzender Journalisten und Techniker in den vergangenen Wochen. «Man muss sich wehren», begründet der Präsident des Journalistenverbandes, Dimitris Krimis, die Massnahme. Hunderte Kollegen seien arbeitslos, viele hätten seit Monaten keinen Lohn mehr gesehen.
Die Finanzkrise forderte in der Medienbranche bereits prominente Opfer: So gingen in den letzten zwei Jahren etwa die Traditionszeitungen «Apogevmatini» und «Eleftherotypia» und der bedeutende Fernsehsender Alter ein, der bereits seit Monaten lediglich noch ein Testbild sendet. Die meisten privaten Fernsehsender bringen laut APA nur noch Wiederholungen eigener Serien der vergangenen Jahre. Der griechische Zeitungsverlegerverband spricht von einer dramatischen Situation, da die Werbeeinnahmen seit 2009 um 66 Prozent eingebrochen seien.