Ein wichtiges Standbein für die griechische Wirtschaft ist der Tourismus. Wer aber möglichst viele Ausländer in sein Land locken will, muss eine möglichst immunisierte einheimische Bevölkerung vorweisen. Um diese Sicherheit bieten zu können, will Griechenland jetzt bis Ende Juli 60 Prozent der Bevölkerung geimpft wissen.
In Griechenland versucht man dieses Ziel der Immunisierung über einen Gutschein zu erreichen. Junge Griechen werden mit 150 Euro belohnt, wenn sie sich stechen lassen.
Das Geld wird in Form einer «Freiheitskarte» ausbezahlt. Diese hat Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Montag vorgestellt. Einen solchen «Gutschein für Geimpfte» können volljährige Personen bis zum 25. Lebensjahr für das Bezahlen von Fähr-, Flugzeug- und Konzerttickets, aber auch für Hotelbuchungen und Museumsbesuche verwenden.
Die Motivation über ein Konzertticket zu steigern, zeigt eine klare Strategie. «Es kann sein, dass Jüngere denken, sie kriegen kein Corona, oder wenn, dann erkranken sie nicht stark. Aber sie können als mögliche Überträger zu einer Weiterverbreitung des Virus beitragen», warnte Mitsotakis. In diesem Zusammenhang erwähnte der Regierungschef die besondere Gefahr, die derzeit von der Delta-Variante ausgehe.
Zur Zielgruppe der «Freiheitskarte» zählen 900’000 Menschen. Insgesamt rechnet Griechenland für die Aktion mit Kosten in der Höhe von 141 Millionen Euro.