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Samstag
28.12.2002

Die Gretag Imaging hat ihre 400 Angestellten in der Schweiz entlassen. Felix Bagdasarjanz, VR-Präsident der Holding, sagte, Gretag-Geschäftsführer Patrick Jung habe die Kündigungen ohne Rücksprache mit dem Verwaltungsrat vorgenommen. Dies bestätigte Bagdasarjanz am Wochenende in einem Bericht des Zürcher «Tages-Anzeigers». Die Kündigungsschreiben waren laut der Zeitung vom 24. Dezember datiert und wurden am Freitag zugestellt.

Bagdasarjanz sagte, der Verwaltungsrat der Holding sei aus diversen Erwägungen zur Auffassung gelangt, «dass die Kündigung der Mitarbeitenden noch vor Ende Jahr nicht opportun sei.» «Ohne Rücksprache mit dem Verwaltungsrat hat Patrick Jung in persönlicher Verantwortung die Kündigungsschreiben verschickt», hielt der VR-Präsident der Nachrichtenagentur sda gegenüber fest. Ob diese Handlungsweise für Jung Konsequenzen hat, kommentierte Bagdasarjanz nicht. Für 370 Beschäftigte in Regensdorf und weitere 30 in Wettingen bedeutet die Kündigung bereits im Dezember wegen der Kündigungsfristen den Verlust eines Monatslohns.

Über mögliche Auffanggesellschaften für die noch am Montag von der Gretag Holding als überlebensfähig bezeichneten Schweizer Tochter Gretag Imaging und die beiden italienischen Gesellschaften San Marco Imaging und Systel International sagte der VR-Präsident nichts. Wegen der komplizierten Verflechtungen werde ein Auskaufen dieser Gesellschaften sehr anspruchvoll. Zudem bräuchten solche Schritte hohe Geldbeträge, sagte Bagdasarjanz. - Mehr dazu: Gretag Imaging Holding am Ende: 400 triffts in der Schweiz