Die 80-jährige Nelly Kolb, Journalistin beim «Thuner Tagblatt», die sich selber spasseshalber in ihren Kolumnen als «Greisin» bezeichnet, hat einen Entschluss gefasst: Sie verabschiedet sich aus dem Kolumnen-Team und überlässt das Schreiben den jüngeren Kolleginnen und Kollegen.
In ihrer vorerst letzten Kolumne, die am Freitag im «Thuner Tagblatt» erschien, schrieb die «Greisin» darüber, dass sie sich keineswegs als «hochbetagt» fühle, wie eine Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den 75- bis 89-Jährigen vermuten liesse. Zwar habe sie das eine oder andere «Bräschteli», fühle sich ansonsten gut – und keineswegs «hochbetagt».
Sie gibt zu bedenken, dass mit 60 Jahren – wie die WHO den Beginn des Alters festsetzt – längst nicht alle Menschen «alt» sind. Sehr viele seien heute noch in jeder Beziehung topfit.
In ihrer aktuellen Kolumne möchte Kolb ihrer Leserschaft deshalb noch etwas mit auf den Weg geben: «Es ist falsch und ungerechtfertigt zu verallgemeinern.»
Lässt die Katze nun das Mausen sein? Nicht ganz, denn ein Hintertürchen lässt sich Nelly Kolb offen: «Die geneigte Leserschaft wird mich trotzdem nicht ganz los. Solange mein Hirn nicht vergreist, bleibe ich dem Journalismus treu und schreibe weiterhin als freie Mitarbeiterin.»