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Mittwoch
07.03.2001

Die Produzenten der Grammy Awards haben ebenfalls Klage gegen die Internet-Musiktauschbörse Napster eingereicht. Grund sei der illegale Online-Handel mit Musikdateien von Auftritten bei der jüngsten Verleihung der Musikpreise, teilte die National Academy of Recording Arts and Sciences am Dienstag mit. Die Recording Academy warf Napster vor, für entgangene Einnahmen in Millionenhöhe verantwortlich zu sein. Am Tag nach der Verleihung der Grammy Awards habe man festgestellt, dass alle Musikaufnahmen schon über Napster gelaufen und bereits millionenfach heruntergeladen worden seien. Die Klage gegen Napster wegen Verbreitung der Mitschnitte der Grammy Awards ging bei demselben Gericht in San Francisco ein, das zuvor aufgrund einer Klage der Musikindustrie eine einstweilige Verfügung gegen Napster erlassen hatte. Das Gericht verfügt, dass die Musiktauschbörse binnen drei Tagen alle urheberrechtlich geschützten Titel, basierend auf einer von den Musikkonzernen vorgelegten Liste, von der Website entfernen muss. Napster-Firmenchef Hank Barry werde sich nach dem Urteil richten, versicherte er am Dienstag. Napster und der deutsche Partner Bertelsmann werden allerdings weiterhin eine Einigung mit den Musikkonzernen suchen und einen auf Mitgliedschaft basierenden Dienst vorbereiten.