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Dienstag
22.10.2002

90 Prozent der Bundesaufträge in der Grafikindustrie gehen an Unternehmen in der Deutschschweiz. Dies sei ein Beispiel dafür, dass die Einkaufspolitik des Bundes die Westschweizer Firmen benachteilige, sagte der Walliser Staatsrat Jean-René Fournier am Dienstag in Neuenburg. Er stützte sich dabei auf eine entsprechende Studie der Universität Neuenburg, welche die Konferenz der Kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren der Westschweiz (CDEP-SO) in Auftrag gegeben hatte. Fournier wies darauf hin, dass man die Grafikindustrie als Beispiel für ein allgemeines Phänomen gewählt habe. Laut Professor Claude Jeanrenaud, der die Untersuchung geleitet hat, sind die Westschweizer Unternehmen weder teurer noch weniger wettbewerbsfähig. Die Benachteiligung liege vielmehr in der Einkaufspolitik des Bundes. Sprachliche Gründe und Gewohnheiten führten zu einer Bevorteilung der deutschschweizer Unternehmen. Die CDEP will die Resultate nun an Bern überweisen. Man werde Empfehlungen abgeben, wie eine neutrale Einkaufspolitik erreicht werden könne. Der Bund gibt jährlich Aufträge für 3,5 Milliarden Franken an Schweizer Unternehmen. Davon gehen lediglich acht Prozent an Firmen in der Westschweiz.