Dank dem Werbemarkt Trend Report Februar 2016 ist der Abstimmungskampf um die zweite Gotthardröhre um ein Kapitel reicher: Ausgerechnet die vermeintlichen Gotthard-Nein-Habenichtse, die sich am 19. Februar im «Blick» darüber beklagt hatten, ein viel kleineres Werbebudget als die Befürworter zu haben, wurden von Media Focus als Rekordwerber enttarnt.
In der Werbedruck-Statistik der grössten Produkte-Kampagnen des Monats Februar liegt die Gotthard-Nein-Kampagne auf Platz 1 – und lässt damit nicht nur die «Durchsetzungsinitiative Nein»-Kampagne hinter sich, sondern auch sämtliche Produkte-Kampagnen von Vielwerber-Firmen wie Mc Donald's, Sunrise, Peugeot und Coca Cola.
Erst auf dem 7. Platz der Rangliste liegt die «Gotthard-Ja-Kampagne». Dabei hatte VCS-Co-Geschäftsführerin Caroline Beglinger im «Blick» felsenfest behauptet, dass die Befürworter ein Budget von «gegen zehn Millionen Franken» zur Verfügung gehabt hätten, während die Gegner mit nur rund 1,5 Millionen Franken auskommen mussten – eine Aussage, welche die Befürworter angesichts der omnipräsenten Nein-Kampagne der Alpeninitiative und des VCS sehr verärgert hat.
Auf die angeblich 10 Millionen Franken teure Ja-Kampagne angesprochen, sagte Martin A. Senn, Vizedirektor des Schweizerischen Baumeisterverbands, nach Erscheinen des «Blick»-Artikels gegenüber dem Klein Report: «Diese Zahl ist lächerlich, absurd, fern ab von allem und widerspricht jeglichem Menschenverstand». Der Verband habe die Verantwortlichen des «Blicks» deshalb dazu aufgefordert, den Artikel von ihrer Webseite zu entfernen. Ohne Erfolg.
Senn sieht sich nun durch die Werbedruck-Statistik bestätigt. «Endlich haben wir den Beweis, dass im Gotthard-Abstimmungskampf die Gegner finanziell mindestens ebenbürtig waren und ihre Behauptung, rund sechs Mal weniger Geld zur Verfügung zu haben, völlig falsch war», erklärte Martin A. Senn dem Klein Report. «Wir sind ehrlich gesagt selber überrascht, dass im Endspurt die Gegner sogar eindeutig mehr Geld zur Verfügung hatten als die Befürworter», ergänzte er.
Beim Baumeisterverband hofft man, dass der «Blick» Lehren aus der missglückten Berichterstattung zur Gotthard-Abstimmung zieht und künftig so offensichtlich falsche Aussagen von Abstimmungskomitees ganz einfach ignoriert.