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Dienstag
22.01.2002

«Gotteskrieger» - diese Bezeichnung für Taliban-Kämpfer oder El-Kaida-Terroristen sei nicht hinzunehmen, da «kein Glaube an einen Gott, gleich welcher Religion, einen Krieg oder gar Terroranschläge rechtfertigen könne», begründete die Jury am Dienstag ihre Wahl. Als weitere Unwörter bezeichnete die Jury, aus Sprachwissenschaftlern und Journalisten, die Umschreibung des militärischen Vergeltungsschlages gegen Afghanistan als «Kreuzzug» sowie die Bezeichnung von Osama bin Laden als «Top-Terroristen». Mit dem «Unwort» werden alljährlich Begriffe gerügt, «welche die Erfordernisse sachlicher Angemessenheit und humanen Miteinanders besonders deutlich Verfehlen». Seit 1991 küren Sprachwissenschaftler abwertende Begriffe als «Unworte» des Jahres. Daneben wird seit 1977 auch jeweils ein «Wort» des Jahres von der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden gewählt. Zum ersten Wort des Jahres wurde 1971 «aufmüpfig» gekürt. Im letzten Jahr fiel die Wahl im wahrsten Sinn des Wortes treffend aus: «Der 11. September.»