Berlin macht halbe-halbe mit einem Filmmarkt im März und einem Publikumsfestival im Sommer. Cannes wird wahrscheinlich ebenfalls auf Juni oder Juli verschoben. Die Filmfestivals mit ihrem vorwiegend internationalen Publikum sind gefordert.
Eine besondere Lösung hat sich jetzt das Göteborg Film Festival in Schweden einfallen lassen. Das grösste Festival im skandinavischen Raum setzt auf Exklusivität. «The Isolated Cinema» heisst das Konzept.
Konkret wird ein einzelner Zuschauer mit 60 Filmen auf eine menschenleere Insel vor der Küste Göteborgs verfrachtet. Dort darf er oder sie in einem Leuchtturm wohnen und sich die einsamen Stunden mit dem Reinziehen von Filmen um die Ohren und Augen schlagen.
Die Insel Pater Noster liegt auf 57°53‘45‘‘N.11°27‘57‘‘E. an der Westküste Schwedens. Wer sich für das exklusive Screening interessiert, kann sich über die Webseite des Festivals bewerben.
Dort lässt sich auch nachlesen, was Jonas Holmberg, der künstlerische Direktor des Göteborg Film Festivals, zu seiner Idee meint. Somit sei die Verschiebung in die eisige Nordsee nicht nur eine demonstrative Möglichkeit der grössten Sicherheit mit Social Distancing, sondern auch «an attempt to process how the pandemic has changed pepole’s relationships with film».
Natürlich soll hier nicht verschwiegen werden, dass über die Webseite auch noch ein paar weitere Zuschauende das Festival verfolgen können. Womit die PR-Offensive funktioniert hat. Geworben wird für ein Programm mit 450 Filmen aus 80 Ländern.