Lebendig begraben: Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow hat eine makabere Falschmeldung über seinen Tod dementiert. «Sie hoffen vergeblich», sagte der 82-Jährige augenzwinkernd der Zeitung «Nowaja Gaseta», «ich bin lebendig und mir geht es gut.»
Hacker hatten am Mittwoch den deutschen Twitter-Account der amtlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti geknackt und verkündet, Gorbatschow sei in einem Café in Jekaterinburg gestorben. Die Kunde machte die Runde, obwohl die Agentur angab, den falschen Eintrag innert fünf Minuten gelöscht zu haben. Wer dahinter steckte, ist unklar.
Gorbatschow spekulierte über die Urheber: «Entweder jemand wollte Werbung für seine Website machen oder jemand hat den Befehl irgendeiner Regierung ausgeführt.»
Während der letzte Präsident der Sowjetunion als Vater der Perestroika im Westen ein hohes Ansehen geniesst, werfen ihm viele Russen den Kollaps der Sowjetunion und das wirtschaftliche und soziale Chaos in den Folgejahren vor. Auch sein Verhältnis zu Russlands Präsident Wladimir Putin ist angespannt. Gorbatschow, der 1990 den Friedensnobelpreis erhielt, warf dem Kreml-Chef schon mehrfach demokratische Rückschritte vor.