Die seit Monaten bestehenden Spannungen zwischen dem Weltverband der Zeitungsverleger und der amerikanischen Suchmaschine Google wegen möglichen Unheberrechtsverletzungen haben sich normalisiert. Auch in der Schweiz stehen die Chancen gut für eine Beendigung des Streits, seit Google-CEO Eric Schmidt vor wenigen Tagen in Sydney erklärt hatte, er unterstütze die neue Technologie Acap (Automated Content Access Protocol). «Der Ball liegt jetzt bei den Verlegern, die Acap installieren müssen, worauf dann die Technologie im Alltag ausprobiert werden kann», sagte André Maerz, Leiter Neue Medien bei Ringier, am Mittwoch gegenüber dem Klein Report zu diesem Thema. Noch vor wenigen Tagen hatte Hanspeter Kellermüller vom Verband Schweizer Presse auf der Seite von Google «ein Minimum an Bereitschaft, sich zu bewegen» vermisst.
Der Streit hatte sich an der Frage entzündet, ob die Übernahme von Texten und Bildern auf Google News und die Verlinkung mit den Webseiten der Verlage eine Urheberrechtsverletzung darstelle oder nicht. Bisher konnten die Verleger ihre Seiten zwar dagegen sperren, gingen dann aber auch des dadurch generierten Traffics verlustig. «Mit Acap kann jetzt jeder Verleger selbst definieren, wie viele Texte und Bilder er Google-News zur Verfügung stellen will», erklärte Ringier-Mann Maerz. Seit zwei Wochen werde jetzt auch bei Ringier geprüft, ob das System im Alltag funktioniere. Er sehe aber keine grundsätzlichen Schwierigkeiten mehr.
Acap-Präsident und Weltverleger-Verbandspräsident Gavin O`Reilly erklärte am Mittwoch, er sei erfreut, dass sich Google-CEO Schmidt bereit erklärt hatte, auf die Acap-Technologie einzusteigen. Zwar gebe es noch einige technische Barrieren zu überwinden, aber er sei immer bereit gewesen, alles Erdenkliche zu tun, um Acap nahtlos für alle Suchmaschinen zum Laufen zu bringen. - Mehr dazu: Zeitungsverleger machen Druck auf Google und Verleger prüfen Klage gegen Google
Mittwoch
19.03.2008



