Der US-Internetkonzern Google steigt ins Mobilfunkgeschäft ein. Zusammen mit über 30 Technologie- und Telekomkonzernen will er ein Handy-Betriebssystem namens «Android» entwickeln. Mit von der Partie ist auch die Schweizer Firma Esmertec. «Wir sind hocherfreut, ein Mitglied der Alliance zu sein», wird Jean-Claude Martinez, Chef des Handysoftware-Herstellers mit Sitz in Dübendorf in einer Mitteilung vom Montagabend zitiert. Auf Wunsch des Unternehmens waren die Esmertec-Aktien zuvor vom Handel an der Schweizer Börse ausgesetzt worden.
Die Aktien waren am Nachmittag kurz vor der Aussetzung um 16.18 Uhr um 3,3 Prozent auf 9.30 Franken gestiegen. Zum Zeitpunkt der Aussetzung lag sie noch lediglich 0,1 Prozent im Plus bei 9.01 Franken. Mit der Plattform Android könnten neue Produkte schneller und günstiger auf den Markt gebracht werden, hiess es bei Google. Die ersten Geräte mit dem neuen Betriebssystem sollen in der zweiten Jahreshälfte 2008 verfügbar sein.
Es gehe dabei nicht um die Vermarktung eines einzelnen «Google Phone», wie in Medienberichten spekuliert worden sei, erklärte Google-Chef Eric Schmidt. «Unsere Vision ist, dass eine leistungsfähige Plattform Tausende von verschiedenen Mobiltelefonen hervorbringen wird.» Das neue Handy-Betriebssystem solle auf dem frei zugänglichen Linux-Quellcode beruhen. Damit stünde es Software-Entwicklern frei, den Programmen weitere Anwendungen und Funktionen hinzuzufügen. Mit der geplanten Allianz attackiert Google vor allem den Softwarekonzern Microsoft, der sich von seinem Handy-Betriebssystem üppigen Gewinn verspricht. Der weltgrösste Handy-Hersteller Nokia beteiligt sich bislang nicht an der von Google initiierten Allianz.
Montag
05.11.2007




