Die Internetsuchmaschine ist daran, ihren Börsengang für Anfang 2004 vorzubereiten. Das Besondere am geplanten IPO ist, dass die Aktien über eine Internet-Auktion platziert werden sollen. Die Online-Platzierung soll mögliche Finanzskandale durch Investmentbanker verhindern. Ausserdem sollen so die Provisionen für Investmentbanken, die die Platzierung begleiten, niedrig gehalten werden. Die Berichte über den geplanten Börsengang erschienen am Freitag in der US-Finanzpresse. Google selber hat sich dazu noch nicht öffentlich geäussert. Den Artikeln zufolge hat Google bereits Kontakt zu mehreren Finanzinstituten aufgenommen, wobei sechs Investmentbanken dabei in die engere Auswahl gekommen seien.
Experten sehen Online-Auktionen bei einem Börsengang skeptisch. Für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) ist eine Versteigerung im Internet keine Alternative: «Es klingt sehr demokratisch, aber wir lehnen es ab», sagt DSW-Sprecher Jürgen Kurz. Bei der Erstnotierung gehe es darum, möglichst den «wahren Wert» eines Unternehmens zu finden. Dies gelingt nach seiner Ansicht besser durch das herkömmliche Verfahren, bei dem Banken eine Preisspanne festlegen. Bei einer Auktion fürchtet Kurz dagegen unrealistisch hohe Preise: Dann könne schon in der Erstnotierung die ganze Fantasie für den weiteren Kursverlauf stecken. Ein Auktionsverfahren bedeute, «die Gier der Leute auszunutzen», glaubt der Aktionärsschützer.
Samstag
25.10.2003