Der Streit zwischen dem Internet-Konzern Google und der chinesischen Zentralregierung schwelt seit Anfang Jahr. Nun aber soll Googles Zukunft in China demnächst geklärt sein. «Wir stehen in aktiven Verhandlungen mit der chinesischen Regierung», sagte Google-Chef Eric Schmidt nach Angaben des «Wall Street Journal» am Mittwoch auf einer Konferenz in Abu Dhabi. Genauere Auskünfte wollte Schmidt allerdings nicht geben.
Laut Schmidt habe Google von sich aus die Verhandlungen wieder aufgenommen - nicht gemeinsam mit der US-Regierung: «Googles Handeln war in keiner Weise von der US-Regierung angetrieben, sondern nur im Nachhinein mit ihr koordiniert. Googles Verhandlungen mit der chinesischen Regierung beinhalten keine Beteiligung der US-Regierung. Was die amerikanische Regierung tut, steht nicht im Zusammenhang mit Google.»
Im Januar gab Google bekannt, sich nicht länger der chinesischen Zensur beugen zu wollen. Lieber wolle sich das Unternehmen aus China zurückziehen. Ausgelöst wurde dieser Stimmungswechsel angeblich durch einen Cyber-Angriff aus China. Die mittlerweile unter dem Namen Aurora bekannt gewordene Attacke betraf neben Google noch 25 weitere US-Firmen. China bestreitet eine Beteiligung an den Angriffen noch immer.
Trotz Ankündigung hat Google die Zensur seiner chinesischen Seite bisher nicht aufgehoben. Gegenüber dem «Wall Street Journal» gab Google dazu an, hierfür nicht unter Zeitdruck zu stehen.
Donnerstag
11.03.2010



