Google-Chef Eric Schmidt ist überzeugt, dass das neue Betriebssystem Chrome OS auf Millionen von Computern installiert werden wird, wie er am Freitag in einem Interview auf Bloomberg-TV sagte. Bereits haben die grossen PC-Produzenten Hewlett-Packard, Acer, Lenovo und Toshiba bekannt gegeben, dass sie Chrome OS installieren werden. Denkbar sei aber auch, dass Konkurrent Microsoft mit einer veränderten Strategie auf die neue Konkurrenz antworten werde.
Chrome OS sei allerdings eher ein «Anti-Betriebssystem», das weniger einem herkömmlichen Betriebssystem als einem Browser ähnelt, betonte Google-Mitgründer Larry Page in Sun Valley. Die Computer und Netbooks müssten nicht mehr länger ihre Software hochfahren, sondern könnten nach dem Anschalten augenblicklich genutzt werden. Die Daten auf dem PC sollen über Chrome OS anders als üblich im Internet statt auf der Festplatte gespeichert werden. Ziel sei es, dass das Betriebssystem in gewisser Weise verschwinde.
Der weltgrösste Suchmaschinen-Anbieter hatte Anfang der Woche das eigene Betriebssystem Chrome OS angekündigt, mit dem das Unternehmen direkt in das Kerngeschäft von Microsoft vordringt. Erste, mit Chrome OS ausgestattete Computer sollen nach Angaben von Google in der zweiten Jahreshälfte 2010 auf den Markt kommen. Er selbst habe sich lange Zeit gegen die Entwicklung ausgesprochen, sagte Schmidt auf einer Konferenz in Sun Valley im US-Bundesstaat Idaho. Abgeschreckt habe ihn damals der «Browser-Krieg», bei dem Microsoft Ende der 90er Jahre den einstigen Marktführer Netscape in einer beispiellosen Kampagne vom Markt gefegt hatte. Am Ende sei er allerdings überzeugt worden.
Samstag
11.07.2009



