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Dienstag
19.06.2012

Google beklagt sich, weil Staaten immer wieder vom Suchmaschinenriesen verlangen, dass gewisse Daten gelöscht werden. 467 Mal wurde gemäss dem Transparency Report von Google im zweiten Halbjahr 2011 gerichtlich die Löschung von Daten beantragt. Betroffen davon waren insgesamt rund 7000 Einträge.

Google zeigt sich erstaunt darüber, dass auch westliche Länder Zensur verübten. Der Transparency Report, der seit 2010 von Google zur Verfügung gestellt wird, habe Klarheit gebracht. «Wir hofften, dass es sich um einen Abbildungsfehler handelt», schreibt Google-Analystin Dorothy Chou im Google Blog. «Nun wissen wir, dass es das nicht war.» Dass Staaten politische Statements aus dem Netz verschwinden lassen wollen, sei auch in Bezug auf die freie Meinungsäusserung bedenklich.

In Spanien musste Google nach eigenen Angaben 270 Suchresultate entfernen, die auf Blogs oder Zeitungsartikel verlinkten, die sich auf Personen von öffentlichem Interesse bezogen. In Polen habe eine öffentliche Institution gefordert, dass ein Link auf eine Seite, die sich kritisch mit der Institution befasste, entfernt werden müsse. Google habe aber keine dieser Forderungen erfüllt.

In der Schweiz waren im zweiten Semester des vergangenen Jahres nur sieben Anträge um Streichung gestellt worden. Diese Anträge betrafen fünf Einträge in der Google-Suche und zwei auf der Blog-Plattform Blogger. Insgesamt 65 Eintragungen wurden entfernt - allesamt wegen Diffamierung.