Der Hauptpreis des 59. Internationalen Filmfestivals Venedig geht an den britischen Regisseur Peter Mullan für seinen Film «The Magdalene Sisters». Der Film zeigt das Schicksal von vier Mädchen in Irland Anfang der 60er Jahre, die wegen angeblicher Sünden von ihren Familien in ein Kloster abgeschoben werden. Die Mädchen wehren sich gegen die unbezahlte harte Arbeit in der Abgeschiedenheit und rebellieren gegen die gewaltsamen Übergriffe, die sie im Kloster erleben. Mullans Film basiert auf einer wahren Begebenheit. Der Jury-Entscheid für den Goldenen Löwen passt der katholischen Kirche gar nicht: Der Vatikan hatte den Film im Vorfeld als eine «gemeine Provokation» bezeichnet.
Den Preis für die beste Schauspielerin erhielt die US-Amerikanerin Julianne Moore für ihre Hauptrolle im Beziehungsdrama «Far from Heaven» von Todd Haynes. Als besten Schauspieler wählte die Jury den Italiener Stefano Accorsi für seine Rolle im Film «Un viaggo chiamto amore». Den grossen Preis der Regie erhielt der Russe Andrej Kontschalovskij für sein Drama «Dom Durakov» (Das Irrenhaus) über die Wirren in einer psychiatrischen Klinik im tschetschenischen Krieg.
Sonntag
08.09.2002