Der iranische Film «Critical Zone» hat den Hauptpreis am Filmfestival Locarno gewonnen. Wie die Organisatoren des Locarno Filmfestivals mitteilten, konnte der preisgekrönte Film nur im Schutze der Nacht gedreht werden. Für seinen Film erhielt der Regisseur Ali Ahmadzadeh nämlich keine Dreherlaubnis.
Selbst nach Locarno durfte Ahmadzadeh nicht ausreisen. Die Preistrophäe nahm für ihn der Produzent Sina Ataeian Dena entgegen. In «Critical Zone» geht es um einen Dealer, der im Untergrund Teherans seine Kunden aufsucht.
Die beliebtesten Filme des Publikums waren «The Old Oak» des Altmeisters Ken Loach und Justine Triets «Anatomie d’une chûte».
Die 76. Ausgabe des Locarno Filmfestivals war die letzte von Festivalpräsident Marco Solari. Nach 23 Jahren konnte er seiner Nachfolgerin Maja Hoffmann ein gut besuchtes Festival übergeben.
Dieses Jahr wurden 17 Filme im internationalen Wettbewerb gezeigt. Die «Neue Zürcher Zeitung» spricht von einem insgesamt «faszinierenden Filmprogramm». Der «Tages-Anzeiger» stimmt dem Lob bei, bemängelt aber eine gewisse Vorhersehbarkeit. Und die Filmkritiker von SRF zeigten sich enttäuscht, dass die hohen Erwartungen der ersten Festivalwoche nicht bis zum Schluss erfüllt wurden.