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Dienstag
16.08.2022

Kino

Mit der Wiederwahl von Helen Hoehne haben die Filmkritikerinnen und Filmkritiker ihren Willen zur Reform bekräftigt...     (Bild: Golden Globes)

Mit der Wiederwahl von Helen Hoehne haben die Filmkritikerinnen und Filmkritiker ihren Willen zur Reform bekräftigt... (Bild: Golden Globes)

Die guten Vorsätze beginnen zu greifen. Nachdem die Golden Globes in ihren Reihen erkannt haben, dass ihre Jury dringend neu strukturiert werden muss, wenn der Award weiterhin ernst genommen werden soll, hat jetzt vor allem an der Spitze das Umdenken begonnen.

Die deutsche Journalistin Helen Hoehne ist als Präsidentin des Verbands der Auslandspresse (HFPA) in Hollywood wiedergewählt worden. Dies hat der Verband mitgeteilt. Dieser verleiht seit den 40er-Jahren die Filmpreise Golden Globes.

Die gebürtige Hamburgerin Hoehne hatte das Amt erstmals im September 2021 angetreten und damals Reformen mit Zielen wie «mehr Diversität und Transparenz» versprochen.

Die kleine Organisation von in Hollywood ansässigen Auslandsjournalisten stand damals vor allem wegen fragwürdiger Praktiken, Vorwürfen von Bestechlichkeit und mangelnder Vielfalt unter grossem Reformdruck. So gehörte dem Gremium aus knapp 100 Journalisten damals kein einziges schwarzes Mitglied an. Viele Stars übten heftige Kritik, Firmen setzten die Zusammenarbeit aus. Der Sender NBC sagte die traditionelle TV-Übertragung der Golden Globe Awards für Januar 2022 ab.

Ende Juli hatten die Mitglieder nun für ein neues Unternehmensmodell gestimmt. Demnach wird in Zukunft die Investmentfirma Eldridge Industries die Golden Globe Awards als private profitorientierte Organisation führen, während der HFPA-Verband seine philanthropische Arbeit mit Spenden für wohltätige Zwecke als sogenannte Non-Profit-Organisation fortführt.

Im Rahmen der Umstrukturierung soll auch der Pool von Golden-Globe-Juroren weiter vergrössert und vielfältiger werden. Über das Format der Golden Globe Awards im kommenden Jahr ist aber noch nichts bekannt.