Die TV-Vermarkter Goldbach Media und Publisuisse zeigen Verständnis für die erneute Verschiebung der Publikation der TV-Nutzungszahlen von Mediapulse. Sie begrüssen insbesondere die externe Überprüfung der Daten.
«Natürlich begrüssen wir jede Massnahme, die zu Datensicherheit führt», sagte Alexander Duphorn, CEO von Goldbach Media, am Dienstag gegenüber dem Klein Report. «Wie die Mediapulse in ihrer Verlautbarung zur weiteren Prüfung der Paneldaten kommuniziert hat, muss das Vertrauen in das neue Panel höchste Priorität haben.» Darum sei es richtig, dass man sich jetzt die Zeit nehme, die Daten nochmals zu verifizieren. Goldbach vermarktet unter anderem die Privatsender RTL, ProSieben und 3+.
Auch Martin Schneider, der Direktor von Publisuisse, welche die SRG-Programme vermarktet, steht hinter der erneuten Prüfung. «Alles, was der Wiederherstellung des vollen Vertrauens aller Marktteilnehmer in die Zahlen des neuen TV-Messsystems dient, begrüsse ich», sagte er dem Klein Report am Dienstag. «Dies war ein schwieriger und unpopulärer Entscheid der Mediapulse. In der momentanen Situation aber sicherlich unumgänglich.»
Alexander Duphorn hofft, dass das Warten bald endet. «Die Mediapulse hat das Ende der Prüfung für Anfang März geplant und auf dem Igem-Anlass von einer sicheren Publikation Ende März gesprochen», sagte er. «Wir würden uns dieses mal über eine Vorverlegung des Termins freuen.»
Welche Konsequenzen die erneute Verschiebung der Publikation für die TV-Vermarkter haben wird, das ist noch unklar. «Die Sender prüfen derzeit, inwieweit eine Ausweitung der hundertprozentigen Leistungsgarantie gewährt wird, um den Markt auch über den März hinaus mit einer Planungssicherheit für TV auszustatten», so Duphorn.
«Letztendlich tragen die Sender durch die Leistungsabsicherung das Risiko der fehlenden Daten», sagte er. «Aber mit dem entsprechendem Inventar gehen wir davon aus, dass wir alle Marktbedürfnisse und Erwartungen erfüllen können und somit auch weiterhin ins TV investiert wird. Zurzeit ist wegen der hundertprozentigen Garantie Prognose gleich Planung.»
Auch Publisuisse-Direktor Schneider kennt die Folgen der erneuten Verspätung noch nicht. «Die effektiven Konsequenzen lassen sich heute noch nicht genau abschätzen», sagte er. «Wir sind daran, die Situation laufend zu analysieren. Momentan können noch keine Aussagen gemacht werden.»