Die Goldbach Group hat im vergangenen Jahr vor allem in Rumänien gut abgeschnitten. Der Umsatz im Bereich TV stieg um mehr als 50 Prozent. Das ist für Goldbach Grund genug, das Geschäft im osteuropäischen und adriatischen Raum auszubauen. «Der osteuropäische und der adriatische Raum steuern rund 35 Prozent an den Gross Profit bei», sagte Goldbach-CEO Klaus Kappeler gegenüber dem Klein Report. «Die Tendenz ist steigend.»
Im Bereich Media sieht Kappeler grosses Potenzial. «In den vergangenen Jahren hat die immer stärkere technologische Verschmelzung von TV und Internet und die Mobilität das Wachstum im Bewegtbildbereich gefördert, wovon auch TV stark profitierte», sagte er. «Dies ist ein Grund, warum wir in nächster Zeit prüfen, ob wir mit Goldbach Media in Deutschland, Polen oder Kroatien ins TV-Geschäft einsteigen.» Konkret sei für dieses Jahr noch keine neue Niederlassung geplant, das könne sich aber ändern, falls sich eine Möglichkeit ergeben sollte.
Auch im Bereich Audience geht Kappeler davon aus, dass der osteuropäische und der adriatische Markt gegenüber dem DACH-Markt an Bedeutung gewinnen werde. «Auf der einen Seite ist der Nachholbedarf an Werbeinventar resp. -Investitionen sehr gross, auf der anderen Seite die Reichweite der Internetnutzung noch geringer als in Westeuropa», so Kappeler. Einige Unternehmen würden sich noch in der Aufbauphase befinden, andere wiederum bereits zur Profitabilität beitragen.
Dass die Goldbach Group in diesem Bereich einen Umsatzrückgang ausweisen musste, führt er auf den rückläufigen Umsatz im Display Gesamtmarkt und den Verzicht auf margenschwache Mandate zurück. Kappeler rechnet aber damit, dass Online, Video und Mobile weiter wachsen und sich der klassische Display-Markt erholt.
Auch im Geschäftsbereich Interactive ist der Ausbau ein Thema. Neben der Akquisition von Renderspace sei der Ausbau im vergangenen Jahr hauptsächlich in Polen und Österreich erfolgt, so Kappeler. Die Investitions- und Aufbaukosten der Niederlassungen in Deutschland und Österreich hätten denn auch dazu geführt, dass das Ebit bei Interactive rückläufig war.
Eine Expansion in weitere Länder ist in diesem Bereich aber 2013 nicht geplant. «Momentan konzentrieren wir uns auf die Möglichkeiten der zehn Länder, in denen wir bereits Niederlassungen haben», sagte Kappeler gegenüber dem Klein Report.