Trotz des Quotendesasters konnte die Goldbach Group im TV-Bereich ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2013 um 5,4 Prozent steigern. Rückläufig war dagegen nach einer längeren Wachstumsphase der Bereich Radio. Dieser büsste 10,4 Prozent ein. Diesen Dämpfer wollen die Macher nicht auf sich sitzen lassen.
«Wir wollen diejenigen sein, die bewegen - und nicht diejenigen, die bewegt werden», sagte Noch-CEO Klaus Kappeler am Mittwoch in Zürich im Rahmen der Präsentation der Halbjahreszahlen gegenüber dem Klein Report.
Konkret heisst das: Die Radiokompetenz wird in der neu gegründeten Swiss Radioworld gebündelt. Diese wird in den nächsten drei bis vier Wochen mit dem Swiss Web Radio Player an den Start gehen, wie Martin Baumgartner, Head of Business Development, bestätigte.
Swiss Web Radio ist ein gemeinsames Internetradio für Schweizer Privatradios. Swiss Radioworld sorgt als technischer Provider für einen störungsfreien Ablauf, die einzelnen Sender sind für die Inhalte verantwortlich.
Die Goldbach-Tochter Swiss Radioworld will sich mit der gemeinsamen Verkaufsplattform ein (grosses) Stück vom in diesem Segment immer bedeutenderen Werbekuchen abschneiden.
Zuversichtlich stimmen die Goldbach-Leute Resultate des Goldmedia-Web-Radio-Monitors, der von weiter zunehmenden Abrufzahlen und höheren Werbeausgaben in diesem Segment ausgeht. Zwar wurde die Erhebung in Deutschland gemacht. Doch Experten sind überzeugt, dass die Entwicklung in der Schweiz in die gleiche Richtung gehen wird.
Die grossen Treiber sind die immer häufiger verkauften Smartphones und Tablets: Erfolgte im letzten Jahr erst jeder sechste Web-Radio-Abruf über Smartphone, ist es heute bereits jeder vierte. Und: 89,5 Prozent der Schweizer hören Radio während der Autofahrt.
Clevere Hersteller bieten jetzt schon internetbasierte Lösungen. So fährt im Mini der Musikstream-Dienst «Tune in» mit - und in künftigen Modellen von Ford und Volvo ist «Spotify» fester Passagier.