In gewohnt zügigem Tempo sprach Goldbach-CEO Michi Frank über Strategien und Modelle bei der digitalen Vermarktung. Zentrales Anliegen ist dem einstigen Print- und heutigen Digital-Media-Manager eine Abkehr vom sogenannten Silo-Denken, wie er an der Dreikönigstagung erklärte. «Früher wurde in der Werbung ein Medium nach dem anderen gebucht», ergänzte Frank gegenüber dem Klein Report. «Doch diese Grenzen werden verschwinden, die Zukunft wird medienübergreifend und integral sein. In vielen Köpfen ist zwar das Bewusstsein vorhanden, aber es fehlt an der Umsetzung.»
Insbesondere junge Zielgruppen nutzen digitale Bewegtbilder sehr stark via Smartphone, das sich wegen seiner Mobilität und Kompaktheit gegenüber PCs, Laptops, ja sogar iPads immer mehr als Endgerät durchsetzt. Diese Fragmentierung erfordere einerseits kombinierte Reichweiten von TV- und Online- und Mobile-Werbung, anderseits eine einheitliche Währung zur Erfolgsmessung, so Frank. «Leider ist diese Währung bis zum heutigen Tag noch nicht verfügbar. Dank Big Data, Expertenwissen und den neuen Technologien können wir diese aber finden. Durch die Wertgleichheit einer gemeinsamen Währung erreichen wir Glaubwürdigkeit.»
Frank sieht die Vermarkter bei der Suche nach dieser Währung als Vermittler: «Vermarkter müssen Dienstleister sein. Unsere Aufgabe ist es, die optimale Zielgruppe zu finden und zu erreichen, damit wir gemeinsam mehr Geld generieren können.»
«Auch in anderen Ländern wie etwa Amerika oder Südkorea wird dazu geforscht, wobei man bei der tatsächlichen Messung und Auswertung Äpfel und Birnen nicht vermischen darf», warnt der CEO der Goldbach Group. Oder salopp gesagt: Die User haben die Silos schon längst verlassen. Nun liegt es an den Werbetreibenden, dasselbe zu tun.
In die Zukunft blickt Michi Frank optimistisch: «Ich glaube nicht, dass der Markt 2015 rückläufig sein wird. Zumindest gesamthaft. Die digitale Sparte wächst.»